Was macht man bloß an den langen, unwirtlichen, ja auch teils stürmischen Abenden zwischen November und Februar ohne Fernsehen und Zentralheizung? Mit Familie und Nachbarn am lodernden Herdfeuer sitzen, Geschichten erzählen … und ab und an ein Schnäppsken trinken, das hilft. Seit fast fünfzig Jahren lädt die „Arbeitsgemeinschaft Achterhook/Westmünsterland“ zum „Mittwinterabend“ zwischen Weihnachten und Silvester nach Erve Kots in Lievelde ein, wo man auf der großen, stimmungsvollen Tenne bei Kaffee und Eiserkuchen, Musik und Erzählungen den grauen Alltag und das scheußliche Wetter für ein paar schöne Stunden gemeinsam verdrängen kann.

Für die Musik sorgte dieses Jahr das ausgezeichnete Duo „Spiälwiärk“ (Alexander Buske – Gitarre, und Georg Bühren – Gitarre, Banjo, Gesang) mit alten und neuen Liedern in plattdeutscher Sprache. Die Referenten des Abends (Arjan Sterken – Nijmegen, Annette Winkelhorst – Recklinghausen, Georg Bühren – Münster und Ria Olijslager – Lievelde) wussten ihr Publikum mit schaurigsten Geschichten vom „Werwolf“ und „Mord im Venn“ bis hin zu eher humoristischen Einblicken in solche Themen wie „Spöökenkiekerejen in’t Mönsterland“ und Abwehrstrategien im Kampf gegen vermeintlich kopflosen Unholden oder eben  besagten Werwölfen. Wer im letzteren Fall nicht zufällig eine silberne Kugel parat hat, sollte es einmal mit Achselhaaren versuchen, soll auch helfen.